25. Novemberr 2001
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25. Novemberr 2001

Sonntag, 25. Novemberr 2001
St.-Gudula Kirche, Rhede

Maurice Duruflé · Requiem op. 9

In den Jahren 1887 bis 1900 komponierte Gabriel Fauré sein Requiem, das durch eine elegante, raffinierte Kirchenmusik des schönen Scheins den Menschen erhebt und von der Not des Leidens ablenkt. Folgerichtig verzichtet er auf das „Dies irae“ und das „Rex tremendae“, also die Teile, die in den Vertonungen von Berlioz und Verdi noch eine zentrale Rolle spielten. Dazu ergänzte Fauré den Text um die Sätze „Libera me“ und „In Paradisum“, die nicht der Totenmesse, sondern dem Gottesdienst zur Beerdigung entstammen.

Mit dieser sehr persönlichen Entscheidung hat Fauré in Frankreich eine eigene Tradition von Requiem-Vertonungen begründet, an deren Ende des Werk von Maurice Duruflé (1902-1986) steht.
Duruflé, der bei Paul Dukas studierte und vor allem als Kirchenmusiker und Lehrer in Paris wirkte, greift die besondere Stimmung der Fauré’schen Vertonung auf und intensivierte sie noch. Anders als sein Vorgänger schließt Duruflé die alten gregorianischen Melodien der Totenmesse auf geniale Weise mit in sein Werk ein. Sie wirken nicht archaisch, sondern führen zu einer Objektivierung, die eine allzu persönliche Sensibilität wie der zurücknehmen.

Duruflé schreibt dazu:“ Das Requiem basiert gänzlich auf Themen der gregorianischen Totenmesse. Manchmal habe ich den exakten Notentext übernommen, wobei die Orchesterpartien nur unterstützt oder kommentiert, an anderen Stellen dient er mir lediglich als Anregung…… Im allgemeinen war ich bestrebt, meine Komposition ganz und gar von dem besonderen Stil der gregorianischen Themen durchdringen zu lassen“. ( H. Schulz)

und

Johannes Brahms · Vier ernste Gesänge

Johannes Brahms schien geahnt zu haben, dass er – anders als Schubert oder Mozart – viel Zeit haben würde. Vierundsechzig Jahre Leben wurden ihm beschert; von Hast oder Eile in seinem Werk keine Spur. Dennoch hat er mehrere Abschiedsgesänge komponiert, die letzten waren die „Vier ernsten Gesänge“ op. 121. Sie entstanden – mit Ausnahme des vierten – im Sommer 1896 in Wien. Brahms konnte sie seinen Freunden nicht ohne Tränen vorsingen. Sie waren womöglich für die über alles geliebte Clara Schumann bestimmt, die im Mai 1896 verstorben war – und wohl auch ihm selbst. Nicht einmal ein Jahr später war auch Brahms tot.
Die Texte stammen überwiegend aus dem Alten Testament, es sind düstere Betrachtungen des Predigers Salomo und aus dem Buch Jesus Sirach. Sie sprechen von dem Menschen, dem Unrecht widerfährt und dem es „ergehet wie dem Vieh“; sie klagen schmerzerfüllt an: „O Tod, o Tod, wie bitter bist du“; sie spenden aber auch Trost: „O Tod, wie wohl tust du dem Dürftigen, der da schwach und alt ist“ und vermitteln Zuversicht: „Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei.“

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